Eines vorweg: in Deutschland gibt es keine Impfplicht für Hunde.

Umso erstaunlicher ist es, dass Dir diese Entscheidung meist gar nicht überlassen wird – weder beim Züchter, noch bei Deinem Tierarzt.

Natürlich macht es Sinn, dass Dein Hund gegen Krankheiten geschützt ist.

Aber wie oft und ab welchem Alter?

In der aktuellen Leitlinie für Kleintiere der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StiKo Vet) heißt es in der Präambel:
„Das einzelne Tier ist nur so häufig wie nötig zu impfen.“

Zu den sogenannten Core-Impfungen (gegen dessen Erkrankungen Hunde zu jeder Zeit geschützt sein sollten) werden lediglich Staupe, Parvovirose und Leptospirose aufgeführt.

Die Impfung gegen Leptospirose ist seit Einführung des neuen Impfstoffes umstritten. Hier heißt es:

„Das PEI (Paul-Ehrlich-Institut) weist auf eine Zunahme der Nebenwirkungsmeldungen bei Leptospirose-Impfungen hin, die mit der Markteinführung der Impfstoffe mit drei oder vier Leptospiren-Komponenten in Zusammenhang zu stehen scheint. In der aktualisierten Stellungnahme wird auf diese Tatsache hingewiesen.“

In der Stellungnahme heißt es:

Auch das Allgemeine Impfschema bei Welpen ist umstritten. Auch hierzu gibt es eine Stellungnahme und mittlerweile auch einen Hinweis auf der Internetseite:

Kurzum: Welpen werden nur deshalb im Alter von 8, 12 und 16 Wochen geimpft, da der Antikörperspiegel nicht bekannt ist.

Gibt es eine Lösung?

Auch dafür gibt es eine Stellungnahme zur Impfung nach Antikörperbestimmung bei Hund und Katze. Hier wird sogar folgende Empfehlung ausgesprochen:

Es stehen Schnelltests zur Verfügung, die vor Ort beim Tierarzt durchgeführt werden können. Anhand dessen kann man schauen, ob eine erneute Impfung nach 3 Jahren gegen Staupe, Parvovirose und ggf. Hepatitis überhaupt Sinn macht.

Bei Welpen gibt der Test Aufschluss darüber, ob eine Impfung überhaupt schon wirken kann oder noch nutzlos ist. Im Labor kann man für einen überschaubaren Preis einen genauen Zeitpunkt bestimmen lassen, ab wann eine Impfung frühestens wirksam ist.

Umso erstaunlicher ist es, dass Tierärzte oft immer noch pauschal ein jährliches Impfschema empfehlen, einen Antikörpertest gar nicht vorschlagen und auch Züchter immer noch zwingend mit 8 Wochen impfen. Und angeblich ihnen allen die Gesundheit unserer Hunde so wichtig ist.

Oder spielt hier doch eher der Profit und die Bequemlichkeit eine entscheidenere Rolle? 😉

Quellen:
Impfleitlinie für Kleintiere | StIKo Vet am FLI | Stand 01.03.2023

Stellungnahme Antikörpertestung | StIKo Vet am FLI | Stand 19.10.2017

 

Die auf dieser Seite aufgeführten Informationen und Angaben unterliegen dem Urheberrecht, wurden ausführlich recherchiert und sorgfältig zusammengestellt. Eine Garantie kann jedoch nicht gegeben werden. Sie sind nicht auf die individuellen Umstände Deines Hundes abgestimmt und es kann unter Umständen zu Unverträglichkeiten kommen. Im Zweifelsfall solltest Du Dir tierärztlichen Rat und Unterstützung holen. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Eine Haftung für entstehende Nachteile oder Schäden ist ausgeschlossen.